Stadtmusikanten
RandHB
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Wer auch immer an Bremen denkt, dem fallen im selben Moment die Bremer Stadtmusikanten und ihre Wanderung auf Bremen ein. Damit Sie das Originalmärchen gleich zur Hand haben, finden sie es natürlich auch in unserem Buch - und zwar in der Fassung der 2. Auflage von 1812.

Aber nicht nur das - das erste Kapitel unseres Buches folgt dem Weg der Stadtmusikanten und führt Sie so an die Originalschauplätze des Märchens. Doch woher kennt man die, schließlich nennen die Gebrüder Grimm keine Ortsnamen. warum soll sich die Geschichte gerade im Bremer Süden ereignet haben?

 

Die Schauplätze des Märchens

Die Hansestadt lebte seit jeher vom Handel, der hauptsächlich über den Seeweg abgewickelt wurde. Doch auch auf dem Landweg, über die Handelsstraße, die an Verden vorbeiführte, kamen Waren in die Stadt. In den unsicheren Zeiten des Mittelalters ergab es sich, dass genau auf dem Horst bei Kirchlinteln eine Bande von Wegelagerern hauste. Erst als diese vertrieben waren, konnte der Warenverkehr wieder ungestört florieren. Und aus Dankbarkeit für ihre mutige Tat verehren die Bremer ihre Stadtmusikanten bis zum heutigen Tag.

Aber die Räuber flohen doch niemals vor vier Tieren?

Im Mittelalter lebten nur die Stadtbewohner als freie Bürger. Die Menschen auf dem Lande lebten in Leibeigenschaft und durften die Ländereien des Herren nicht verlassen. Aus seiner Not heraus wagte so manch Unfreier die Flucht. Lebte er dann ein Jahr und einen Tag in einer Stadt, wurde er freier Stadtbürger. Auf Druck der Fürsten hob König Heinrich VII. 1231 das Gesetz auf. Schaffte es in der Folgezeit doch ein Leibeigener in eine Stadt, verbot es sich, darüber zu berichten. Stattdessen ersetzte man den geflohenen Müller durch einen Esel, den entkommenen Jagdgesellen durch seinen Hund, den ...

Räder Wegweiser
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